s caterina interviewMarco Odermatt gewinnt den Riesenslalom in Santa Catarina mit 73 Hundertstelsekunden Vorsprung und baut die Führung in der Weltcup-Disziplinenwertung aus.

Was soll man dazu sagen. Was soll man fragen? Grandios, Deine Leistung, Marco. Wir freuen uns einfach mit Dir!

Marco Odermatt: Ja, ich bin auch ein bisschen sprachlos. Überglücklich und auch dankbar.

Dankbar?

Marco Odermatt: Viele setzen sich mit grossem Engagement für mich ein, dass solche Leistungen und solche Resultate möglich sind. Am Renntag selbst vor allem die Trainer, die Serviceleute, das ganze Betreuerteam. Aber wichtig sind auch die Teamkollegen, die Sponsoringpartner und auch die Fans. Ich fühle mich getragen. Das ist ein wichtiger Teil meines Erfolgs.

Erstmals bist Du als Führender in der Weltcup-Riesenslalomwertung angetreten…

Marco Odermatt … und erstmals habe ich nach dem ersten Lauf geführt …

… und erstmals auch am Schluss eines Riesenslaloms im Weltcup. Das zeugt von einer mentalen Stärke. Warst Du kein bisschen nervös am Start oben?

Marco Odermatt: Eine gewisse Anspannung braucht man vor dem Start, damit man wirklich seine beste Leistung abrufen kann. Aber nervös im eigentlichen Sinne des Wortes war ich nicht. Ich versuche einfach, mich auf den Lauf zu fokussieren. Und das gelingt mir im Moment sehr gut.

Hat der gute Saisonstart in Sölden dazu beigetragen?

Marco Odermatt: Unbedingt. Ich wusste zwar, dass ich gut in Form bin, aber wenn man einmal auf dem Podest gestanden ist, bringt das eine zusätzliche Sicherheit. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn es einmal nicht gut läuft. Ein gutes Resultat in der Saisonwertung verhindert, dass man an sich und an seinem Umfeld zu zweifeln beginnt. Wenn das eintritt, dann ist es sehr schwierig, wieder auf Kurs zu kommen.

Dieses Problem hast Du im Moment mit drei Podestplätzen in drei Rennen wahrlich nicht. Im Gegenteil, immer häufiger wirst Du als Nachfolger von Marcel Hirscher genannt…

Marco Odermatt: Wenn Journalisten oder Fans einen solchen Vergleich anstellen, dann kann ich natürlich nichts dagegen haben, denn es ist ja als ein Kompliment gedacht. Mir selbst kommt das hoffentlich nicht so schnell in den Sinn. Ich habe erst zwei Weltcuprennen gewonnen. Wenn ich mich mit Marcel auf eine Stufe stellen würde, wäre das überheblich. Dann hätte ich mich in einer Art verändert, die mir nicht passt. Ich stehe immer noch am Anfang meines Weges als Spitzensportler.

Ist das nicht etwas allzu bescheiden?

Marco Odermatt: Ich bin sehr selbstbewusst in Bezug auf meine Möglichkeiten. Ich weiss, dass ich ein Podestfahrer bin, wenn ich zwei gute Läufe zeige. Aber gerade, wenn es gut läuft, sollte man bescheiden und auf dem Boden bleiben. Darin ist mir Marcel, den ich in seinen letzten zwei Aktivjahren etwas kennenlernte, ein Vorbild. Wir Sportler haben allen Grund, bescheiden zu sein. Es ist ein absolutes Privileg, seinen Lieblingssport als Beruf ausüben zu dürfen. Das werde ich nie vergessen.

Das Schweizer Riesenslalomteam ist – wie auch das Slalomteam – so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der letzte Weltcupsieg von Carlo Janka lag fast zehn Jahre zurück… Worauf führst Du diese starke Teamleistung zurück?

Marco Odermatt: Wir haben einige überdurchschnittlich talentierte Skifahrer – und nota bene auch Skifahrerinnen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dazwischen während ca. zehn Jahren nicht so talentierte Skifahrer im Schweizer Team im Einsatz gestanden hätten. Vielmehr müssen wir Fahrer mit Dankbarkeit anerkennen, dass die Sportnation Schweiz jetzt einiges besser macht als vor einigen Jahren. Ich denke da vor allem an die Möglichkeiten, die uns die Sportgymnasien und die Spitzensport-RS bieten. Und auch die Bereitschaft der Sponsoren, junge Talente zu unterstützen und ihnen die nötige Zeit zur Weiterentwicklung zu lassen, hat zugenommen. Und wenn dann einige Talente beisammenbleiben und sich auf den Sport konzentrieren können, dann steigt auch das Niveau im Training.

Vielen ist aufgefallen, wie sehr Du Dich in Sölden über den Podestplatz von Gino Caviezel gefreut hast…

Marco Odermatt: Gino ist ein guter Kumpel, und ich habe ihm diesen Erfolg, auf den er lange warten musste, von Herzen gegönnt. Der erste Podestplatz ist sehr wichtig. Das löst den Knopf. Auch bei Gino werden weitere Spitzenresultate folgen.

Zum Abschluss muss die Frage doch gestellt werden. Ist nun der Gewinn des Weltcups Dein Saisonziel?

Marco Odermatt: Im Fussball sagen die Erfolgstrainer immer, sie schauen von Spiel zu Spiel. Für uns muss das noch viel mehr gelten. Natürlich freue ich mich, wenn ich im Weltcup gut platziert bin. Aber irgendwelche Überlegungen hinsichtlich der Endabrechnung anzustellen, bringt nichts. Die Spitze ist in allen Disziplinen so breit, dass ich keine taktischen Rennen fahren kann. Ich muss bei jedem Rennen und in allen Läufen immer die beste Leistung bringen. Mit einer 80-Prozent-Sicherheitsfahrt kann Du heute nichts mehr gewinnen. Und das ist auch recht so.

Dann freuen wir uns einfach auf die nächsten Rennen!

 

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