heimrennen2022 01Die Heimrennen in Adelboden und Wengen sind etwas Besonderes, umso mehr als ich in Adelboden bereits zum zweiten Mal in Folge mit der roten Startnummer des Führenden in der Riesenslalom-Disziplinenwertung am Start stehen werde.

Die vergangenen Tage haben wir auf der Reiteralm noch einmal intensiv Riesenslalom trainiert und sind bestens auf das Rennen vom Samstag vorbereitet. Vor einem Jahr gelang mir mit Rang 3 der erste Schweizer Podestplatz seit dem Sieg von Marc Berthod im Jahr 2008. Derzeit scheint noch ein wenig ungewiss, ob das Rennen am Samstag auch vor Zuschauern wird stattfinden können. Falls ja, wird es mir an Unterstützung nicht mangeln. Geplant ist, dass mein Fanclub mit acht Bussen aus der Innerschweiz nach Adelboden reisen wird. 

heimrennen2022 02Eine unglaubliche erste Saisonhälfte 2021 liegt hinter mir. Sieben Podestplätze in elf Rennen und in drei verschiedenen Disziplinen, was die aktuelle Führung im Gesamtweltcup und in der Disziplinenwertung Riesenslalom bedeutet - dies alles hört und fühlt sich auch für mich noch immer sehr speziell an. Mit meinem ersten Podestplatz in der Abfahrt in Bormio, gleichbedeutend mit meinem insgesamt 20. Podestplatz im Weltcup, habe ich mir zum Ende des Jahres ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bereitet. Fahrerisch ist für mich die Pista Stelvio die schwierigste Abfahrtspiste im Weltcup. Es hat von oben bis unten nirgends eine Passage, wo man mal kurz zwei, drei Sekunden ausruhen kann. Selbst auf den zwei kurzen Gleitpassagen ist es unglaublich unruhig und anstrengend. Um im Rennen vorne dabei zu sein, muss man sich überwinden und an die Grenzen gehen. Dies alles macht meinen zweiten Rang, nur gerade zwei Zehntel hinter dem sechsfachen Bormio-Sieger Dominik Paris, für mich noch wertvoller. Mit dem Vertrauen des Resultats des zweiten Trainings, bin ich überall da Risiken eingegangen, wo es die Piste zuliess. Mit Niels Hintermann auf dem Podest zu stehen, mit dem ich während meiner Zeit an der Sportmittelschule Engelberg für ein halbes Jahr in derselben WG wohnte, war ein spezielles Gefühl. Die Beanspruchung auf der Abfahrt – vor allem in mentaler Hinsicht – war sehr hoch und führte mich in mentaler Hinsicht an meine Grenzen.  Entsprechend fühlte ich mich beim Super-G im Kopf ein wenig müde. Es ist fast nicht möglich, jedes Rennen mit der gleichen Konsequenz durchzuziehen. Mit zwei Fehlern im Lauf, war der akzeptable 8. Rang im Super-G in Ordnung. Den zweiten Super-G, der wegen dem Wärmeinbruch und der vermutlich dann gebrochenen Piste nicht stattfinden konnte, wäre ich gerne gefahren.

Mit den zunehmenden Erfolgen steigen auch die Erwartungen der Fans und der Druck der Öffentlichkeit. Wichtig ist, dass ich mich davon nicht zu sehr beeinflussen lasse und weiterhin meinen Fokus ganz auf die Rennen richte. Meine Leistungen kann ich selbst gut einschätzen und entsprechend ist meine eigene Erwartungshaltung auch mein Massstab, an dem ich alles messe. Momentan läuft es sehr gut. Ich bin voller Vertrauen. Aber ich weiss: Es wird nicht immer möglich sein, auf das Podest zu fahren. Ich versuche im Rennen einfach stets meine bestmögliche Leistung abzurufen. Dann kann auch einmal ein 8. Rang ein Erfolg für mich sein. Spitzensport ist eine stete Gratwanderung und jede Fahrt an der Leistungsspitze bewegt sich am Limit. Alles kann sehr schnell kippen oder im Fall von einer Verletzung gar alles beenden. Als Athleten sind wir uns dies stets bewusst. Jedes Rennen muss erst gefahren werden. Im Laufe meiner noch jungen Karriere habe ich gelernt, mit Druck umzugehen. Auch habe ich glücklicherweise einige Fähigkeiten, die es mir erlauben, mit solchen Druck- und Stresssituationen vergleichsweise gut umzugehen. Obwohl ich noch jung bin, habe ich beinahe jede Situation im Sport bereits einmal durchlebt. Dies gibt mir das Vertrauen, jede Situation auch meistern zu können. Am Lauberhorn wird es dann aber auch für mich zu einer Premiere kommen. Die Abfahrt in Wengen habe ich bislang noch nie bestritten. Entsprechend gross ist meine Vorfreude. Wir werden sehen, wie ich mich auf dieser Piste zurechtfinden werde. Erst einmal freue ich mich auf das Rennen in Adelboden, zu dem ich bereits als kleiner Junge eine intensive emotionale Beziehung aufgebaut habe.

Euer Marco

 

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